Die Sammlung 16. Jahrhundert der Staatsbibliothek zu Berlin
Die Staatsbibliothek zu Berlin verfügt über einen
außerordentlich kostbaren und umfangreichen Bestand an
Drucken des 16. Jahrhunderts. Er wird gegenwärtig aus
dem allgemeinen Druckschriftenbestand separiert und als
Sammlung zusammengeführt. Neben den Drucken aus dem Gründungsbestand der Churfürstlichen Bibliothek stammen bedeutende Teile aus Gelehrtenbibliotheken (wie zum Beispiel die des Diplomaten und Polyhistors Ezechiel von Spanheim und des Generalpostmeisters Karl Ferdinand Friedrich von Nagler) und geistlichen oder weltlichen Institutionen. Daher zeichnet sich die Sammlung durch eine große fachliche, sprachliche und geographische Vielfalt aus. |
Leider gehören auch viele Drucke des 16. Jahrhunderts zu den Beständen der Preußischen Staatsbibliothek, die während des Zweiten Weltkrieges ausgelagert wurden und heute zu den Kriegsverlusten der Staatsbibliothek zu Berlin zu rechnen sind. Dennoch beläuft sich der Umfang der Sammlung heute auf 60. 000 Drucke, darunter viele Sammelbände und angebundene Schriften. |
Reich vertreten sind nicht nur die deutschen Druckorte, sondern vor allem auch Frankreich, Italien und die Niederlande. |
Die Sammlung 16. Jahrhundert wird im Rahmen des Erwerbungsprogramms der Abteilung Historische Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin unter wissenschafts- und druckhistorischen Aspekten laufend ergänzt. |
Die Staatsbibliothek beteiligt sich an dem großen Gemeinschaftsprojekt der deutschen Bibliotheken, dem Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des XVI. Jahrhunderts (VD 16)". Darüber hinaus wird im Short Title Catalogue...(ST 16)" der Gesamtbestand der Staatsbibliothek zu Berlin an Drucken des 16. Jahrhunderts erfasst. |
In den Short Title Catalogue werden Drucke des 16. Jahrhunderts aus dem Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin unabhängig von Sprache und Druckort aufgenommen. Die Datenbank enthält bereits 20. 000 Titelaufnahmen (Stand Februar 2001), wobei gegenwärtig verstärkt an der Erfassung der Drucke des Auslands gearbeitet wird. So sind die französischen Drucke mit ca. 6000 Titeln vollständig enthalten. |
Der ST 16 ist ein Spezialkatalog, der trotz seines Charakters als Kurztitelverzeichnis durch eine tiefgehende Erschließung der großen buch- und wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung der Sammlung 16. Jahrhundert gerecht wird. Es werden Fragestellungen zu Druckern, Übersetzern, Illustratoren, Einbänden, Buch- und Exemplarschmuck, Provenienzen und Fingerprints (s. u.) ermöglicht. |
Die Erfassung der bibliographischen Daten erfolgt per Autopsie nach einem auf RAK-WB basierenden Regelwerk. Die Personennamen werden nach der PND angesetzt. Die Titelbeschreibung folgt im wesentlichen der von Ludwig Hain entwickelten Methode der diplomatisch getreuen" Aufnahme, d.h. Orthographie und Struktur der Vorlage werden beibehalten, Zeilentrennungen durch zwei senkrechte Striche gekennzeichnet. Unselbständig erschienene Werke und Teile mehrbändiger Werke erhalten jeweils eigene Titelaufnahmen. Angegeben werden auch Foliierung bzw. Paginierung, Signaturformel und Format. Es erfolgt nach Möglichkeit ein bibliographischer Nachweis der Drucke. |
Für die Umsetzung der Daten in eine maschinenlesbare Form wurde eine Software gewählt, die als Adaption von Allegro-C den speziellen Bedürfnissen von Titelaufnahmen für alte Drucke angepasst ist. Sie bietet folgende Suchmöglichkeiten: |
Leitung: Dr.
Jutta Fliege
Bibliothekarische Bearbeitung: Karla Faust
Abteilung Historische Drucke
Stand: 17.10.2002